Wer Bota Zakir in ihrem Abendkleid Rachmaninoff spielen hört, der ahnt nicht, dass die Füße, die über die Pedale flitzen, in Turnschuhen stecken. Dass die lockeren Schuhe und das edle Kleid sich widersprechen, ist ein Klischee. Genauso wie das Klischee von der Klassischen Musik, die nicht recht in die heutige Zeit passt. Gegen diese Vorurteile kämpft Bota an. Sie ist keine Konzertpianistin, die sich in solchen Denkweisen einsperren lässt, ihren Auftritten verleiht sie immer eine persönliche Note. Und wer sie spielen hört, der weiß: Diese Kombination kann nicht verkehrt sein.
Kunst und Musik spielten in Botas Leben früh eine prägende Rolle. Ihre Mutter, eine uighurische Opernsängerin, und ihre Tanten, kasachische Musikprofessorinnen, leben ihre Berufe mit viel Leidenschaft – sie lieben ihre Künste. Früh reisten sie mit ihrer Tochter, die 1989 in der Hauptstadt von Ürümqi geboren wurde, in verschiedene Länder wie China, Russland und Nordamerika, wo Bota die zahlreichen Kulturen aufsog und bald einen Weg suchte, die vielfältigen Eindrücke kreativ auszudrücken.
Die Lösung: Klassische Musik und Klavierspielen. Ihre Leidenschaft entdeckte sie spielerisch bei einem Familientreffen, als ein kleiner Wettbewerb zwischen den Jüngsten abgehalten wurde und Bota unbedingt mitmachen wollte. Ob Onkels, Cousinen oder Großeltern, die gemeinsame Liebe zur Musik verbindet die Generationen. Die zeitlose Qualität der Klassischen Musik bot Botas Talent dabei ein ideales Fundament, um ihren vielfältigen Geschmack zur Musik zu entdecken und zu erkennen, dass die Klassik in so zahlreiche Musikrichtungen einfließt – und sich mit ihnen verbinden lässt.